Wanderreiten: meine Packliste!

Fabiola mit vollem Gepäck für einen Mehrtagesritt.

Für das Gepäck des Wanderreiters gilt im besonderen:

So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich!

Denn alles muss in die Satteltaschen verpackt werden können und zu viel Gewicht belastet letztlich das Pferd. Hier gilt nicht nur der Hiking-Grundsatz: „je weniger Gewicht, umso mehr Kilometer kann man am Tag runter reißen”, sondern auch Überlegungen das Tierwohl betreffend. Auch wenn man eher im Urlaub ist und nicht auf der Flucht, das Pferd freut sich selbst bei gemütlichen Tagesetappen über weniger Last.

Es gilt also stets abzuwägen, welche Ausrüstung unbedingt nötig ist, auf was man noch verzichten kann oder was es in einer vielleicht noch leichteren Ausführung gibt. Hier gilt aber leider oft:

Leicht ist teuer!

Manchmal auch schlichtweg zu teuer. Dann muss man entscheiden, ob man auf Ausrüstung verzichten, oder doch etwas mehr Gewicht in Kauf nehmen soll. Denn wer ohne Tross mehrere Tage unterwegs ist und auch nicht ständig telefonisch um Hilfe rufen möchte (wenn er denn Netz hat), der muss mit dem Inhalt seiner Satteltaschen diverse Unwägsamkeiten meistern können.

Neben der Ausrüstung für eine Übernachtung mit dem Pferd benötigt man zudem eine gewisse Grundausstattung für all die Dinge, die einem unterwegs noch so passieren können.

Erfahrung macht hier nicht nur erfinderisch, sondern sorgt auch oft für eine weitere Gepäck-Optimierung für den nächsten Ritt. Es ist daher immer spannend, mal in die Satteltaschen von Reiterkollegen zu schauen.

Hier also meine Packliste:

Verpfelgung

Die Verpflegung unterwegs ist ein wichtiges Thema. Nur Dauerregen macht nämlich ähnlich schlechte Laune wie Hunger. Mit einem kompletten Camping-Kochset und Proviant für mehrere Tage muss man sich deshalb aber nicht unbedingt belasten, wenn man richtig plant.

Der kleine Hunger zwischendurch: Als schnelle Energielieferanten oder den kleinen Hunger zwischendurch habe ich gerne Nüsse oder Müsliriegel dabei. Auch Äpfel lassen sich gut transportieren und können zudem mit dem treuen Ross geteilt werden. Ein Geheimtipp für Naschkatzen ist Scho-ka-Kola, die wohl einzige Schokolade, die nicht schmilzt und zudem auch noch ne ordentliche Portion Koffein beinhaltet.

Picknicken: Belegte Brote o.ä. kommen ins Gepäck, wenn ein Picknick unterwegs geplant ist. Als Notfall-Picknick für mehrtägige Ritte ohne abschließend geklärte Verpflegung haben sich bei uns Knäckebrot und Scheiblettenkäse (ungesunder Phosphat-Käse) eingebürgert. Hält sich lange, auch bei heißen Temperaturen, und schmeckt sogar ganz erträglich.

Einkehren: Ist eine Einkehrmöglichkeit auf der Strecke, sollte man dort auf jeden Fall vorher anrufen. Oft sind Kneipen, die z.B. auf Trip-Advisor noch angezeigt werden, gar nicht mehr vorhanden, öffnen erst Abends, haben Ruhetag oder Urlaub. Auch die Unterbringung der Pferde ist immer ein Thema und nicht überall zu bewerkstelligen. Gerade wenn man in größeren Gruppen unterwegs ist, bedarf dies intensiverer Planung.

Verpflegung im Quartier: Je nachdem wie und wo man nächtigt, bekommt man abends was gekocht oder auch nicht. Das sollte man auf jeden Fall vorher abklären! Wir haben einmal sehr luxuriös in einem vermeintlichen Hotel übernachtet, das sich dann als “ich vermiete halt noch die Zimmer, aber seitdem mein Mann gestorben ist haben wir halt keine Gastronomie mehr” entpuppt hat. Nach einem wirklich langen und anstrengenden Reittag folgte dann eine gefühlt stundenlage Tour durch das gesamte Kaff mit knurrendem Magen: Alle Supermärkte schon zu, erste Kneipe Ruhetag, zweite Kneipe mittlerweile ne Autowerkstatt, dritte Kneipe Urlaub. Dank eines Dönerladens haben wir letztlich dennoch überlebt. Ein guter Tipp ist hier sicherlich auch ein Pizza-Lieferservice!

Campingkocher und Co: Sich unterwegs autark bekochen zu können, ist ne coole Sache. Auf dem Markt gibt es hierfür eine Vielzahl an Campingkochern, die verschiedene Brennstoffe verwenden. Ich besitze mittlerweile Kocher mit Esbit, Gas und Holz. Um es vorweg zu nehmen, Holz ist wohl am aufwendigsten, auch wenn man das theoretisch überall findet. Manchmal ist es aber auch nass und man muss zusätzlich eine Säge mitnehmen, um es zu zerkleinern. Das relativiert das sehr geringe Gewicht meines auseinandernehmbaren Titan-Modells dann recht schnell.

Den Gaskocher macht die Gaskatusche etwas unhandlich. Der Aufsatz hingegen ist außerordentlich leicht. Ich habe ein Schraubsystem, das man wieder auseinander bauen kann, Ersatzkartuschen gibts meist im Baumarkt. Für ernsthaftes Kochen und Dauereinsatz rate ich zu diesem System. Schnell, sauber, unkompliziert.

An Gewicht kaum zu toppen ist sicher mein Esbit-Kocher. Um mal eben einen Kaffe zu kochen oder was zu erwärmen, ist er top. Der Brennstoff ist allerdings nicht gerade appetitlich und sollte auch möglichst nicht mit den Fingern berührt werden. Wenn man länger unterwegs ist, fallen die giftigen Tabletten allerdings ebenfalls ins Gewicht. Ich habe den Esbitkocher insbesondere bei Ritten von nur ein paar Stunden dabei. Das Gewicht ist dann unschlagbar und wenns halt etwas länger dauert, bis das Wasser kocht, ist es auch nicht so schlimm.

Noch nicht getestet habe ich Alkohol oder Benzinkocher.

Zu bedenken ist bei der Anschaffung Investitionswille, Nutzungshäufigkeit, Gewicht/Packmaß, Verfügbarkeit des Brennstoffs und Leistungsanforderung.

Minimal Kochausrüstung für den kleinen Ritt:

1. Reihe

  • Alu Kochtopf: 0,75l (Titan wäre nochmal leichter, aber auch deutlich teurer)
  • Alu Tasse: stabil und hitzefest.
  • Esbit-Kocher: Dieses dreieckige Modell ist super leicht und platzsparend zusammen zu klappen. Zudem bietet es einen gewissen Windschutz.
  • Esbit Würfel: für den nur gelegentlichen Gebrauch leichter als Gas oder Brennpaste.
  • Feuer: am besten Sturmfeuerzeug, Sturmstreichhölzer brennen nicht lange genug um den Esbit zu entzünden.
  • Spüli: zum beseitigen von Fettresten. (Natürlich nur im Quartier und nicht im Bergbächlein!)
  • Microfaser Tuch: zum abtrocknen und auch auspolstern.

2. Reihe

  • Alu Folie: als Deckel für den Topf, wahlweise auch Silikon-Deckel erhältlich. 
  • Plastik Tasse: z.B. für einen Reiterkollegen – leichter als Alu, aber auch weniger stabil. 
  • Alu Klapplöffel / Plastik Klapp-Besteck: Alu ist langlebiger, Plastik ist ne coole Idee, da Löffel, Gabel und Messer in einem.

3. Reihe

  • Instant Nudelsuppe: oder anderer Geschmacksverstärker-verseuchter Fertigfraß zum anrühren … mmmh lecker!!! Oder Alternativ ein Ähnliches Produkt aus dem Biomarkt ;o)
  • Pulver-Cappucchino: wer Mocca mag auch Kaffeepulver – oder ein Min-Kaffee-Filter, z.B. von Ortlieb.
  • Teebeutel: wenn ein/e Reiterkolleg/in ne Teetante ist
  • Milchpulver: Wenn der/die Teetanten seine/n Schwarztee gerne mit Milch trinkt.
  • Wasserflaschen: Kunststoff-Flaschen haben sich im Sommer bewährt, Aluflaschen erhitzen schnell. Wichtig sind immer 2 Flaschen zur besseren Gewichtsverteilung.

wasserdicht verpackt ich Säckchen und Esbit-Kocher ca.600g

+ Getränke

+ Belegte Brote, Müsliriegel, etc.

(+ Sektdose, Schokobons und Gummibärchen)

Bauchtasche

Ich habe eine recht eng anliegende Bauchtasche mit mehreren Unterteilungen. So schlackert nichts oder stößt ständig ans Hinterzwiesel. Eine seitliche Beintasche hat sich bei Mitreiterinnen auch bewährt.

In der Bauchtasche habe ich Dinge, die man schnell zur Hand haben muss, oder die man auch brauchen könnte, wenn das Pferd abhanden gekommen ist.

  • Erste Hilfe Set
  • Handy
  • Notfall-Reparatur Set
  • Beleuchtung
  • Multitool (nicht auf dem Bild)

Gesamtgewicht ca. 1kg

Im Einzelnen:

  • Poncho (wiegt fast nichts, kostet 1€ und ist vielseitig einsetzbar.)
  • Sägedraht
  • Geldbeutel
  • Handy
  • Taschentücher
  • Reflektoren
  • Stirnlampe rot und weiß (e+lite von Petzl) 
  • Kurbel-Taschenlampe (Batterie-unabhängig)
  • Stiefellampe (Steeds)
  • (und/oder: Fahrradlampen in rot und weiß mit Silikon-Befestigung sind außen an den Satteltaschen angebracht)
  • Ersatzbatterien
  • Feuer
  • Taschenmesser
  • Conway Schiffchen
  • Chicago Screws
  • Ersatzclip
  • Nähzeug
  • Kabelbinder
  • Haargummi
  • Hufschuh-Werkzeug
  • Panzerband
  • Zeckenzange
  • Desinfektionsmittel
  • Rettungsdecke
  • Gummihandschuhe
  • Pflaster/ Blasenpflaster
  • sterile Kompressen
  • Klebeband
  • Kinesio-Tape
  • Schere
  • Medikamente
  • Tampons/Binden
  • Mullbinden

nicht auf dem Foto:

  • Strohschnur!!!

Navigation

  • GPS Geräte sind sehr praktisch, man kann zu Hause die Route festlegen und weiß immer genau wo man ist. Außerdem bekommt man detaillierte Auskunft, wie viele Kilometer und Höhenmeter an zurück gelegt hat.
  • Die meisten Smartphones können das mittlerweile auch leisten, es gibt zahlreiche kostenlose Apps. Etwas Geld sollte aber auf jeden Fall investiert werden, um Kartenmaterial auf dem Handy speichern zu können. Unterwegs ist zwar meistens GPS-, aber nicht immer Internet-Empfang. Das Kartenmaterial kann dann nicht geladen werden und man reitet nur eine gewundene Linieim leeren Raum.
  • Der Akku von GPS- Geräten hält 2 Tage oder länger, Handys schaffen oft gerade so 8 Stunden. Hat man eine Powerbank dabei, kann man sein Handy im Notfall laden, oder auch wenn bei einer rustikaleren Übernachtung kein Stromanschluß zur Verfügung steht.

Wichtig: Ladekabel nicht vergessen!

  • Navigation mit Karte und Kompass ist nicht nur “old school”. Man ist unabhängig von Sattelitenampfang und potentiellem technischen Versagen. Außerdem soll es auch Leute geben, denen das richtig Spaß macht. Informieren und Üben ist aber unbedingt nötig, sonst will man vielleicht die Höhenlinien entlang reiten.
  • Topografisches Kartenmaterial im Maßstab von 1:25.000 hat sich bewährt. Je nachdem wie lange man unterwegs ist, kommt da jedoch einiges an Papier zusammen. Karten in einem größeren Maßstab sind gut, um die Übersicht zu behalten.
  • Eine wasserdichte Kartenhülle z.B. von Ortlieb schütz bei jeder Wetterlage.

Zusätzlich zum GPS-Gerät habe ich meist Kartenmaterial in einem kleineren Maßstab dabei … nur so zur Sicherheit.

Übernachten

Vorab sollte man sich überlegen, ob man nur für ein Notfall-Biwackieren gerüstet sein möchte. Z.B. Für den Fall, dass mal wieder das Navigationsgenie (das wäre dann wohl ich) mit Strecke machen dran ist und die beginnende Dämmerung die Hoffnung schwinden lässt, dass man heute noch irgendwo ankommt. Oder hat man unterwegs geplante oder evtl. auch ungeplante rustikalere Übernachtungen in einer Pferdebox oder unterm Carport. Dann sollten ein Schlafsack und eine Isomatte auf jeden Fall mit. Hat man auch noch ein Zelt oder Tarp dabei, ist man unabhängig von Quartieren. Aber auch hier gilt zu bedenken, dass wild campen verboten ist und auch Gras für die Pferde meist einen Besitzer hat. Den muss man fragen, bevor man einen Paddock aufbaut.

Biwacksack, Schlafsack, Isomatte

Biwacksack: aus dem selben Material wie die Rettungsdecke – super leicht. Für Notübernachtung oder wenns im Sommerschlafsack doch zu kalt wird. Aber Achtung, diese Variante ist nicht atmungsaktiv! Man schläft zwar kuschelig warm, kann morgens aber erstmal den Schlafsack trocknen. Auch hier gibts natürlich High-tech, was aber teurer ist und mehr wiegt.

Schlafsack: Gerade im Bereich der Schlafsäcke bewahrheitet sich, dass Komfort und Gewichtsersparnis ihren Preis haben. Da kann man schnell bis zu 300€ oder sogar mehr los werden. Als Füllmaterial stehen Daunen oder Synthetik zur Verfügung. Daunenschlafsäcke sind super leicht und wie ich finde extrem angenehm. Sie trocknen aber langsamer als synthetische Fasern und sind pflegebedürftiger. Wenn sie nass werden oder verkleben, verlieren sie ihre isolierende Wirkung. Aus Tierschutzgründen sollte man Lebendrupf auf jeden Fall boykottieren und auf dementsprechende Labels achten.
Wie warm ein Schlafsack hält wird in Komfort- Limit- und Extremtemperatur angegeben, wobei Extrem angibt, wie man gerade noch so überlebt, vielleicht aber nicht mit allen Zehen. Da ich weiblich (weniger wärmende Muskelmasse als ein Mann) und eine Frostbeule bin, habe ich in meinem Sommer Daunen-Schlafsack (comfortbereich 10°C) eigentlich immer gefroren. Zu Weihnachten gabs daher einen “Grüzibag” mit einem Comfortbereich von 3°C. Da das Modell mit synthetischen Daunen von den Temperaturwerten und dem Gewicht (nur 800g) den natürlichen Daunen in nichts nach stand, bei einem Preis von rund 100€ weniger, habe ich mich hierfür entschieden. Am liebsten hätte ich einen Quilt gehabt und hatte mich in den „Revelation“ von Enlightend Equipment verkuckt. Da war ich aber letztlich doch zu geizig, mit Zoll und Porto war mein Preislimit eindeutig überschritten. Je nach Temperatur bietet aber auch der als Mumieschlafsack konzipierte Grüzibag mit seinem durchdachten Reißverschluss ganz gute Bewegungsfreiheit und “Lüftungsmöglichkeiten”, wenn man in einer warmen Sommernacht dann doch gekocht wird.

Isomatte:  Bei der Auswahl einer Isomatte sind Gewicht, Packmaß, Isolierleistung und Bequemlichkeit zu bedenken. Auch hier bietet der Markt von ein paar Euronen bis hin zu mehreren hundert einiges an. Die Isolierleistung der Schlafunterlage ist selbst bei einem warmen Schlafsack sehr wichtig. Nach unten geht am meisten Wärme verloren und Schlafsackfüllung, die man durch sein Gewicht zusammen drück, isoliert viel schlechter.
Für mich ist insbesondere auch die Bequemlichkeit wichtig, ich bin ja schon ein wenig älter und mein Rücken ist nicht mehr ganz so geschmeidig. Deshal habe ich mittlerweile eine 8cm hohe Luftmatratze als Unterlage. Die Entscheidung viel letztendlich auf eine recht günstige Matte für nur rund 30€. Für meine Zwecke reicht sie aus, wer bei extremeren Temperaturen unterwegs sein möchte, müsste hier sicher mehr investieren. Flickzeug sollte man aber immer dabei haben, falls man doch mal einen spitzen Stein erwischt.
Am leichtesten ist erstaunlicherweise meine uralte Schaumstoff-Isomatte, das Packmaß ist allerdings sehr groß. Eine selbstaufblasende Isomatte besitze ich auch, die Isolierung ist besser, aber für mich war sie zunehmend nicht mehr dick genug. Am Morgen danach fühlte ich mich immer wie 80+, man wird halt nicht jünger.
Eine ganz dünne und nur ein paar Gramm leichte Isomatte habe ich zusätzlich angeschafft, der Hund hat es vielleicht auch gerne etwas gemütlicher. Außerdem besitze ich eine ebenfalls kaum ins Gewicht fallende Sitzunterlage für stolze 2,99€.

Übernachtungstest mit Zelt und Paddock als Vorbereitung zum Säumen (Wandern mit dem Pferd).

Daunen Decke/ Poncho/ Fleecedecke: als Kopfkissen, Zusatzdecke oder für kalte Abende am Lagerfeuer. Der Wollponcho sieht am besten aus, ist aber auch am schwersten. Fleecedecken sind sehr vielseitig einsetzbar und leicht. Mein kleines Daunendeckchen habe ich gerne dabei, das ist leicht und super warm.

Kleidung:

  • Helm und Cappy oder anderer Sonnenschutz
  • Sonnenbrille
  • Wanderschuhe mit Absatz
  • Wanderreithose
  • lange Unterhose für kalte Nächte (Merino)
  • ggf. kurze Hose
  • Sport BH
  • Trägertop
  • Funktions Bluse (je nach Kapazität Funktions-Halbarm zum wechseln)
  • Fleece Longsleeve
  • Weste und/oder Softshelljacke
  • eine bis zwei Unterhosen zum wechseln
  • Ersatzsocken (Treckingsocken)
  • Flip-Flops (wiegen nicht viel und sind mein persönlicher Luxus für die Füße nach einem anstrengenden Tag)
  • Regenmantel (Black Forest Rainstormer oder Regenmantel mit Pellerine von Lessing Sport)
  • Bundeswehr Poncho (gehört bei mit zur Ausrüstung des Pferdes, kann aber natürlich auch vom Reiter genutzt werden)
  • Leichte Regen-kurz-chaps aus dem Fahrradbedarf, damit die Hosenbeine von unten nicht nass werden und/oder es von oben in die Schuhe tropft.

Kulturbeutel:

Ein Kinder-Kulturbeutel z.B. von Jack Wolfskin ist super für Wanderritte geeignet. Man kann ihn aufhängen und hat einige Fächer und Untergliederungen um für etwas Ordnung zu sorgen. Alternativ (und auch ein paar Gramm leichter) eine einfache kleine Tasche mit Reißverschluss.

  • Zahnbürste (Vollprofis sägen den Stiel ab)
  • Zahnpasta (Konzentrat oder kleine Reisetube)
  • Seife/ Duschgel/ Shampoo – Kombi-Produkt
  • Feuchtigkeitscreme
  • Labello
  • Sonnencreme
  • Deo
  • Haarbürste (Gewicht-Sparfüchse nutzen die Pferdebürste *pfuibäh* :o)
  • Haargummi
  • Insektenschutz
  • Rei in der Tube
  • Leichtes Microfaser Handtuch

Zelt: Meine Pferde sind keine Gewichtsträger und ich bin auch nicht unbedingt der Typ Dauercamper. Ultraleichte Zelte sind zudem sehr teuer, und alles andere würde ich höchstens einem Packpferd zumuten, oder wenn man die Ausrüstung insgesamt unter mehreren Reitern aufteilt. Eine weitere Alternative stellt das Säumen da, also nicht zu reiten, sondern zu wandern und das Pferd als Packpferd mitzunehmen. Hierfür habe ich mir ein Andake Zelt angeschafft, das mit knapp über 1200g noch im ultraleicht Bereich anzusiedeln ist, mit 119€ aber noch erschwinglich. Es ist doppelwandig, was Kondenswasser verringert und das Innenzelt besteht bis auf die Bodenwanne aus Fliegennetz.
Wenn man auch noch Sattel, Gepäck und ggf. einen Hund mit ins Trockene nehmen möchte, ist eigentlich ein Zweimann-Zelt anzuraten. Das Andake ist für ein Einmann-Zelt aber recht geräumig und hat eine ausreichend große Apsis.
Will man nur für den Notfall gerüstet sein, so bietet z.B. auch der Bundeswehr-Poncho die Möglichkeit, eine “Dackelgarage” zu bauen und halbwegs trocken zu bleiben. Minimalisten nehmen auch gerne ein Tarp oder nur einen Biwacksack.

FÜRS PFERD

Nicht nur bei kalten Temperaturen sollte eine Pferdedecke immer dabei sein!
  • Halfter, Strick
  • Sattel, Trense
  • Ersatzhufschuh / Reparaturmaterial
  • Notbeschlagswerkzeug, falls Pferd beschlagen ist
  • Feile bei Barhufgängern
  • Putzhandschuh
  • Hufauskratzer
  • Schwamm
  • Wasser-/Futterschüssel (faltbare Spülschüssel 10l. Kann in Verbindung mit Riemen auch als Futtersack am Pferdekopf befestigt werden – kein Kleckern und bei mehreren Pferden auch kein Wegscheuchen und Futterklauen)
  • Decke (Woilach und/oder Fleecedecke) 
  • Deckengurt (auch für erste Hilfe sinnvoll)
  • Erste Hilfe Pferd (Bandage, Kühlgel, Kompressen, Watte, Windel für Hufverband, Panzerband, Bepanthen, …)
  • Regenschutz (Bundeswehr-Poncho oder leichte Regendecke)
  • Kraftfutter (Hafer bekommt man zumeist in den Quartieren. Wenn man eine geplante Strecke hat, kann man auch Kraftfutter per Post verschicken oder vorbei bringen. Ich habe oft zumindest ein Hochleistungsfutter als Konzentrat dabei. Wenn man wirklich lange auf anspruchsvollen Strecken unterwegs ist, sollte man auf jeden Fall die Mineralstoff- und auch Salz-Versorgung bedenken.)
  • Rauhfutter (im Sommer sollten die Pferde gut angeweidet sein, damit sie auch mit Gras klar kommen. Das findet sich auch unterwegs überall. Schwieriger wirds im Winter, wenn nichts mehr wächst oder sogar Schnee liegt. Für Tagesritte nehme ich etwas Luzerneschnitzel, Heucobs oder Pelletsfutter mit einem hohen Rohfaseranteil mit. Man könnte vorab auch etwas Rauhfutter am Rastplatz deponieren.)
  • Ersatzstrick
  • Seil (z.B. Easylink)
  • Plastiktüten und Gummihandschuhe für die Beseitigung des “kleinen Malheurs” im Wohngebiet oder vor der Kneipe. Es gibt auch superleichte Klappschaufeln.
  • Pferde-Nummernschild (grüne Plakette)

Mobile Weidezäune sind auf dem Mark als Set erhältlich. Ich empfand diese aber immer als zu schwer und auch nicht wirklich optimal. Daher habe ich mir selber was gebaut.

  • Zaunpfähle (Wanderreit-Zaunpfähle in den Sets sind nur 1,15cm hoch. Das erachte ich für einen halbwegs sicheren Zaun als zu niedrig. Deshalb habe ich mir von meinem Vater dreiteilige Aluminium-Pfosten zum ineinander stecken basteln lassen. Höhe 1,50cm und dabei sogar etwas leichter.)
  • Isolatoren für die Pfosten
  • Eisen-Hering als Erdung für das Stromgerät
  • Alu Heringe zur Befestigung der Eckpfosten
  • Schraubisolatoren
  • Batterien
  • Schnur zur Befestigung der Eckposten
  • Weidezaungerät Patura P10, batteriebetrieben
  • E-Band für oben, Litze für die untere
  • zusätzlich Kabelbinder als Isolatoren

GESAMTGEWICHT

Wie viel Gewicht man einem Pferd zumuten darf ist umstritten. Empfehlungen gehen davon aus, dass ein Pferd 1/6 bis hin zu 1/5 seines Eigengewichtes tragen kann. Mit in die Überlegung sollte einbezogen werden:

  • Körperbau (ein stabiles, kurzrückiges Pferd kann in der Regel mehr Last verkraften)
  • Alter (nicht nur alte Pferde sollten geschont werden, sondern insbesondere auch junge)
  • Trainingszustand
  • Futterzustand (Insbesondere zu dicke Pferde tragen oft schon an sich selbst genug, zu magere haben nicht die nötigen Kraftreserven.)
  • Belastungsintensität und -dauer (auch ein fittes Pferd mit gut trainierte Tragemuskulatur ermüdet irgendwann)
  • Ausrüstung (Sättel mit breiter Auflagefläche verteilen das Gewicht besser, schlecht passende Ausrüstung sorgt schnell für Druckstellen und Überlastungen)

Tip: Vor dem Ritt Gesamtgewicht von Reiter, Sattel und Gepäck ermitteln! Außerdem: die einzelnen Packtaschen wiegen und jeweils auflisten, was hinein gehört. Die Gewichtsverteilung muss vorne wie hinten und rechts wie links gleichmäßig sein.

FÜR DEN HUND

Jeder hat sein Päckchen zu tragen.

  • Mein Hund trägt Packtaschen von Ruffwear. Das war nicht gerade die billigste Variante, aber das Tragekonzept hat mich überzeugt. Außerdem sind sie wirklich super stabil.
  • Als Leine habe ich gerne eine rundgeflochtene Reflexleine, die so lang sein muss, dass ich sie auch um die Hüfte schlingen kann. Wenn ich im Sattel sitze und der Hund frei läuft, dient sie zudem auch als Halsring fürs Pferd.
  • Halsband mit Leuchtfunktion, Tasso-Marke und Anhänger mit Telefonnummer.
  • Futter für 3-4 Tage. Trockenfutter ist hier sicherlich am einfachsten zu handhaben, barfen gestaltet sich etwas schwierig. Einzelportionen in wasserdichte Tüten verpackt. Ggf. spezielles Futter für erhöhte körperliche Anforderungen. Bei längeren Strecken kann man unterwegs was nachkaufen.
  • Leichte Futterschüssel zum falten oder klappen, hier gibt der Markt einiges her.
  • Das erste Hilfe Set für Reiter und Pferd ist für den Hund völlig ausreichend.
  • Pfotenschuhe, ggf noch einen in Reserve
  • Ggf. einen etwas größeren Hufschuh, für einen Pfotenverband.
  • Liegedecke für nachts. Z.B. der Woilach oder eine leichte Fleecedecke. Wenn es sehr kalt ist, hab ich je nach Hund für die Rast auch noch einen Hundemantel dabei. Mein Husky-Mix hat sowas natürlich nie gebraucht.
  • Kot-Tüten

Das Gesamtgewicht der Zuladung beträgt maximal etwa 2 kg.

Ein Kommentar

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